Behemoth. Eine Einführung in Franz Neumanns Analyse des nationalsozialistischen Unstaats mit Moritz Zeiler
Wochenendseminar
Veranstaltet von f_act
In diesem Wochenendseminar soll ein Überblick über Franz Neumanns Studie „Behemoth“ — eine der bis in die 1940er Jahre umfangreichsten und kenntnisreichsten Studien der nationalsozialistischen Herrschaft — gegeben werden. Mit Moritz Zeiler wollen wir zentrale Thesen von Neumanns Studie herausarbeiten und diese mit zeitgenössischen linken Faschismusinterpretationen vergleichen. Desweiteren soll diskutiert werden, inwiefern Neumanns Analysen auch einen Beitrag für ein besseres Verständnis aktueller autoritärer Tendenzen liefern können. Es werden gemeinsam Textausschnitte gelesen und diskutiert.
Weitere Informationen unter fact.noblogs.org und bei Anmeldung unter feministische.aktion@riseup.net
Ausstellungsraum „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945", Godehardstraße 11, 37081 Göttingen
Geschichte erforschen mit dem Museumskoffer
Workshop mit der Historikerin Annika Fischer
Veranstaltet von der Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945" und Geschichtswerkstatt Göttingen e.V.
Zwangsarbeit war das nationalsozialistische Unrecht, das die größte Anzahl an Menschen traf. Die Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“ zeigt, wie das in der Region aussah. Wie allgegenwärtig und vielgestaltig war die Zwangsarbeit im nationalsozialistischen Deutschland? Und wie machte die NS-Ideologie je nach Herkunft der Menschen selbst hier noch Unterschiede?
Zehn Museumskoffer, gefüllt mit Objekten, Fotos und Dokumenten, decken jeweils Teilbereiche des umfangreichen Themas ab und ermöglichen einen fast schon persönlichen Zugang. Um die Geschichten hinter den Gegenständen zu entschlüsseln, werden alle Elemente der Ausstellung genutzt.
Reformierte Kirche, Untere Karspüle 11, 37073 Göttingen
Vermächtnis in Theresienstadt. Wie Regina Jonas im KZ als Rabbinerin wirkte
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen
Biografie bei „The Shalvi/Hyman Encyclopedia of Jewish Women" (in englischer Sprache)
Regina Jonas aus Berlin, die im Jahr 1935 als weltweit erste Frau das Rabbinatsdiplom erhielt, wurde im November 1942 zusammen mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert. Sie folgte auch im Lager ihrer rabbinischen Berufung, hielt Vorträge zu biblischen, talmudischen und ethischen Themen und arbeitete als Seelsorgerin im Team des Wiener Psychiaters Viktor E. Frankl.
Ulrike Offenberg, Rabbinerin und Historikerin, und Martin Heimbucher, emeritierter reformierter Kirchenpräsident, sind gemeinsam den Spuren ihres Wirkens in Theresienstadt gefolgt und beleuchten die letzten beiden Jahre ihres Lebens. Zahlreiche neu aufgefundene Zeugnisse fügen sich zu einem beeindruckenden Gesamtbild zusammen.
KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Str. 58, 37186 Moringen
Führung zu den Moringer Konzentrationslagern
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
Kino Méliès, Bürgerstraße 13, 37073 Göttingen
Opfer der Wehrmachtjustiz in der Erinnerungskultur
Veranstaltet vom Bildungswerk ver.di, Region Göttingen
Im Kontext von Nachrüstungsdebatte und Friedensbewegung kam zu Beginn der 1980er Jahre in einigen Städten die Forderung nach der Errichtung von Denkmälern für Deserteure auf. Der Vortrag von Dr. Marco Dräger thematisiert nicht nur die Errichtung solcher Denkmäler in den letzten ca. 35 Jahren, sondern allgemeiner den öffentlichen Diskurs über das Phänomen Desertion — insbesondere im Kontext des Nationalsozialismus. Des Weiteren wird ein Überblick über Genese und Etablierung von Deserteur-Denkmälern in der bundesrepublikanischen Geschichts- und Erinnerungskultur geboten.
Dr. Marco Dräger ist Historiker und Geschichtsdidaktiker, seit April 2022 Vertretungsprofessor für Geschichte und ihre Didaktik.
KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Str. 58, 37186 Moringen
Führung zu den Moringer Konzentrationslagern
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
Online
Reasons to be: Nazi-Mentalität vs. Roma-Widerstand
Digitale Präsentation und Diskussion mit dem spanischen Roma-Aktivisten, Autor und Dozenten Vicente Rodriguez
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Anmeldung unter: info@ran.eu.com
An english version of this announcement is available at the website of the Roma Antidiscrimination Network.
Veranstaltet von Roma Center e.V. / Roma Antidiscrimination Network
Diese Veranstaltung findet online statt.
In dieser Veranstaltung werden wir Roma-Perspektiven erörtern und das kulturelle Universum sowohl der Roma als auch des modernen Staates Deutschland vergleichen. Die Nazi-Mentalität und der Kampf um die deutsche Identität nach dem Zweiten Weltkrieg werden Thema sein. Wir werden den Kontrast zwischen staatlichen und staatenlosen Kosmovisionen und die Kernkultur von Mehrheits- und Minderheitsbevölkerungen untersuchen. In der Präsentation wollen wir mehrere Fragen beantworten, darunter: Wie sahen sich die Holocaust-Täter:innen selbst und was war ihre Vorstellung von Gesellschaft und Moral? Und warum Roma immer noch eine staatenlose Kultur sind und sich der Assimilation in gesellschaftliche Megastrukturen widersetzen.
Nach Vicentes Präsentation können die Teilnehmenden mit ihm in die Diskussion kommen.
Vicente Rodriguez entstammt der Kalé-Community, lebt in Deutschland und ist seit seiner Jugend ein international tätiger Roma-Aktivist.