Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Eine Veranstaltungsreihe in Göttingen vom 1. November 2023 bis 30. Januar 2024

Januar 2025

Dienstag, 07.01.2025, 19:00 Uhr
Holborn­sches Haus, Rote Straße 34, Göttingen

Die Nazi-Unrechtsjustiz und die „Polen­straf­rechts­verordnung“

Vortrag mit Arnulf Heine­­mann, Dozent bei der Universität des Dritten Leben­s­alters Göttingen

Veranstaltet vom Bildungs­­werk ver.di

Die 1941 eingeführte Verordnung stellte polnische Menschen außerhalb des Rechts. Sie konnten auch für kleinere Straf­taten zum Tode verurteilt werden. Beispiel­haft werden zwei Fälle beschrieben. Der 16-jährige Walerjan Wrobel wurde 1942 wegen Brand­stiftung vom Sonder­gericht Bremen angeklagt und nach einem abgelehnten Gnaden­­gesuch in Neuens­gamme enthauptet.
Der als Deutscher geborene polnische Soldat Ceslaws Bukowski wurde nach einer tätlichen Auseinander­­setzung mit einem deutschen Land­wirt vom Sonder­gericht Hannover zum Tode verurteilt und 1943 in Wolfen­büttel hingerichtet.

In der abschließenden Diskussion geht es um die Ideologi­sierung des Rechts nach 1933 und um die Frage nach Handlungs­optionen von Juristen in der NS-Zeit.

Heinemann war von 2000 bis 2017 Mitarbeiter der Gedenk­stätte in der JVA Wolfen­büttel. Er hat zur Justiz- und Straf­vollzugs­geschichte geforscht.


Mittwoch, 08.01.2025, 17:00 Uhr
Freie Alten­arbeit Göttingen e.V., Am Gold­graben 14, Göttingen

Rechtspopulismus: Was macht die Attraktivität aus?

Veranstaltet von der Freien Alten­arbeit Göttingen e.V.

Sogenannte rechtspopulistische Parteien und Gruppierungen haben nicht nur in Deutsch­land immer mehr Zulauf. Diese Entwicklung mit Protest­wahl­verhalten oder „Politik­verdrossenheit“ erklären zu wollen, greift viel zu kurz. Warum sind recht­spopulistische Konzepte so populär, dass selbst bürgerliche Parteien sie teil­weise über­nehmen? Lutz Heinke stellt einen möglichen Erklärungs­ansatz vor, den er im Gespräch mit den Besucher*­innen dieser Veranstaltung diskutieren möchte.

Mittwoch, 08.01.2025, 20:15 Uhr
APEX, Burg­straße 46, Göttingen

Wolfsjahre

Szenische Lesung des dokumen­tarischen Theater­stücks von Dieter Schenk

Veranstaltet von der KZ-Gedenk­stätte Moringen in Kooperation mit amnesty inter­national — Stadt­gruppe Göttingen

Wolfsjahre ist eine Produktion von stille hunde, gefördert vom Land­schafts­verband Süd­nieders­achsen e.V.

Heinrich Anton Wolf gehörte zu den Juristen im national­sozialistischen Deutschland, denen auch in der jungen Bundes­republik alle Türen offen­standen.

Als Mitglied der NSDAP und begeisterter Anhänger der völkischen Idee war der junge Jurist verantwortlich für eine Recht­sprechung, in der Staats­raison und ideologische Ausrichtung Vorrang ein­geräumt wurde vor Gerechtig­keit und Achtung der Menschen­würde.

Durch Falsch­aussagen und Gefällig­keits­gutachten entlastet, konnte er nach Krieg­sende jedoch seinen beruflichen Werde­gang fort­setzen und hohe juristische Ämter ausüben. Die vom hessischen General­staats­anwalt Fritz Bauer angekündigte Über­prüfung aller leitenden Beamten bewegte ihn zum Aus­scheiden aus dem Staats­dienst und zur Annahme eines Mandats im Hessischen Landtag. Danach war er noch für vier Jahre als Landrat des Land­kreises Limburg-Weil­burg tätig. Sechs­und­siebzig­jährig starb er 1984 als öffentlich geehrter Mann.



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Erst fünf­undzwanzig Jahre nach seinem Tod wurden seine Verfehlungen in der NS-Zeit publik gemacht und die offiziellen Würdigungen seiner Arbeit skanda­lisiert. Heute steht der Name Heinz Wolf für Opportunismus, persönliche Skrupel­losigkeit, das Wirken von Seil­schaften, die Ignoranz von bundes­deutschen Behörden und einen zynischen politischen Pragma­tismus in der west­deutschen Nach­kriegs­zeit.

Der Kriminalist, Autor und Publizist Dieter Schenk hat sich der Biografie Heinz Wolfs angenommen und in seinem dokumenta­rischen Theater­stück ein detailliertes Bild von Person und Zeit­geschichte gezeichnet. Stefan Dehler, Christoph Huber und Kathrin Müller-Grüß stellen den ursprünglich mono­logischen Text nun in einer mehr­stimmigen Lese­performance vor.

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Samstag, 11.01.2025, 18:00 Uhr
Reformierte Kirche, Untere Karspüle 11, Göttingen

Die Hallel-Psalmen von Jean Golden­baum

Aufgeführt von Shira Cohen (Sopran), Tal Koch (Tenor), Guy Woodcock (Gitarre)

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V.

Die Hallel-Psalmen (Ps. 113-118) sind ein wichtiger Bestand­teil der jüdischen Liturgie und in den meisten Feierlich­keiten präsent. Der Komponist und Musik­wissens­chaftler Dr. Jean Golden­baum vertonte sie und brachte diese alten Gedichte auf Hebräisch in zeit­genössische Musik und seine persönliche Ästhetik ein. Die Inter­preten sind drei erst­klassige israelische Musiker*­innen und das Publikum kommt in den Genuss, Hebräisch gesungen von Mutter­sprachler*­innen zu hören.

Das Werk wurde in mehreren Städten Deutsch­lands aufgeführt und wird vom Fach­publikum und Laien­publikum stets hoch­geschätzt.


Dienstag, 14.01.2025, 19:00 Uhr
Junges Theater, Bürgerstr. 15, Göttingen

Wie wurden meine Groß­eltern National­sozialisten? Die Brüder Himmler — eine deutsche Familien­geschichte

Veranstaltet vom Bildungs­­­werk ver.di in Kooperation mit dem Jungen Theater Göttingen

Diese Veranstaltung wurde vom Stad­tradio Göttingen aufgezeichnet. Wir bedanken uns für die Zurverfügung­stellung der Audio­dokumentation:

Warum waren der National­sozialismus und seine „Herren­menschen“-Ideologie für so viele Deutsche so attraktiv? Diese Frage erläutert Katrin Himmler, Politik­wissen­schaftlerin und Groß­nichte von Heinrich Himmler, anhand der Forschungs­ergebnisse zu ihrer Familien­geschichte, die sie in ihrem Buch „Die Brüder Himmler“ veröffentlicht hat.

Sie berichtet auch darüber, wie die Himmler-Familie wie auch andere nach 1945 mit der (Mit-)Verant­wortung an den NS-Verbrechen umgingen und wie sich das Schweigen familiär und gesell­schaftlich bis heute auswirkt.


Mittwoch, 15.01.2025 bis Sonntag, 16.02.2025
Stadt­halle Moringen, Garten­straße 1, Moringen

„Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“

Eine Ausstellung zu den Jugend-Konzentrations­lagern Moringen und Ucker­mark

Die Öffnungs­zeiten und das Programm zur Ausstellung entnehmen Sie bitte gesondert auf der Website der KZ-Gedenk­stätte Moringen: www.gedenkstaette-moringen.de

Veranstaltet von der KZ-Gedenk­stätte Moringen

Ab 1940 betrieb die Kriminal­polizei im national­sozialistischen Deutschland mindestens zwei Konzentrations­lager für Jungen* und Mädchen*. Die Jugend­lichen wurden von verschiedenen Behörden als „asozial“ stigmatisiert und kriminalisiert. In der Haft erlebten sie brutale Gewalt, pseudo-wissen­schaftliche Unter­suchungen und Ausbeutung in der Kriegs­wirtschaft. Hunderte überlebten die Haft nicht. In fünf Abschnitten unter­gliedert, voll­zieht die Wander­ausstellung das Erleben der Verfolgung durch die ehemals jugend­lichen Häft­linge nach.

Donnerstag, 16.01.2025, 19:00 Uhr
Online, Link nach Anmeldung

Wie recherchiert man die Beteiligung von Familien­mitgliedern am National­sozialismus?

Online-Veranstaltung, der Link wird nach Anmeldung unter mail@ns-familien-geschichte.de zugesandt.

Veranstaltet von NS-Familien-Geschichte e.V.

Diese Online-Veranstaltung will Menschen anregen, sich mit der NS-Vergangen­heit der eigenen Familie auseinander zu setzen und Hilfe­stellung dabei geben. Kolportierte Anekdoten über den „Onkel bei der Wehr­macht“ und Sätze wie „Oma war immer gegen Hitler“ kennen wir alle. Aber immer mehr Menschen möchten den tradierten Anekdoten und den in meisten Fällen völlig verdrehten Legenden auf den Grund gehen und heraus­finden, ob und wie sich Familien­mitglieder konkret am National­sozialismus beteiligt haben.

Unser Verein bekommt zunehmend Anfragen, wie eine Recherche begonnen und ziel­führend fortgesetzt werden kann. Diese Veranstaltung soll einen umfassenden und systematischen Einstieg bieten.



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Die Zeit für solche Recherchen ist günstig, denn heute lassen sich Werde­gänge verwandter Personen im National­sozialismus oft detailliert nach­­vollziehen und belegen. Eine wichtige Quelle sind Archive: Dokumente aus der NS-Zeit sind heute meist gut zugänglich. In den vergangenen drei Jahr­zehnten entstanden viele Gedenk­stätten und Museen im In- und Ausland zur Dokumentation von NS-Verbrechen, deren Opfer und von Wider­stand. Lokal­historiker*­innen vor Ort haben viele Informationen zusammen­getragen. Eine weitere wichtige Quelle sind Zeit­zeug*­innen im Ausland. Noch ist Gelegen­heit sie zu fragen. Auch das Internet ist zur Fund­grube für historische Informationen geworden.

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Mittwoch, 22.01.2025, 19:00 Uhr
Holborn­sches Haus, Rote Straße 34, Göttingen

Antisemitismus reloaded. Die Linke, der Staat und der 7. Oktober

Lesung von Dietrich Schulze-Marmeling, im Anschluss Gespräch mit dem Autor

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V. und Supporters Crew 05 e.V. Göttingen

Das Massaker vom 7. Oktober 2023 fand auch in Deutschland seinen Wider­hall in heftigen Diskussionen um Anti­semitismus und Islamismus. Im Zuge der israelischen Militär­aktion formierte sich immer laut­stärker eine Bewegung, die Israel als "Kolonial­macht" anprangerte und die Ziele der Hamas unter­stützte. Jüdinnen und Juden in Deutschland dagegen sahen sich verstärkt anti­semitischen Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Dieses Miss­verhältnis in den öffent­lichen Reaktionen hat Dietrich Schulze-Marmeling dazu veranlasst, in seinem neuesten Buch die Koordinaten in der Diskussion zu überprüfen.

Bitte beachten:
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Donnerstag, 23.01.2025, 18:00 Uhr
Alte Mensa am Wilhelmsplatz, Göttingen

Stolpersteine in Göttingen — die Ausweitung des Opfer­begriffs

Mit Rainer Driever, Historiker, Göttingen

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V. und dem Geschichts­verein Göttingen

In Göttingen werden seit 2015 Stolper­steine für die jüdischen Mitbürger*­innen verlegt, die Opfer der national­sozialistischen Diktatur wurden. In vielen anderen deutschen Städten werden hingegen alle anderen Opfer­gruppen mit einbezogen. Die Ausweitung des Opfer­begriffes wurde Anfang des Jahres von der AG Stolper­steine diskutiert und beschlossen. Um welche weiteren Opfer­gruppen könnte es sich dabei handeln? Welche Kriterien spielen bei der Wahl der Personen eine Rolle? Was macht den Status eines „Opfers“ aus? Sind Ausschluss­gründe erkennbar? Gibt es Gründe für eine Priorisierung bestimmter Gruppen? Über diese und andere Fragen zur Zukunft dieser Form des Gedenkens in Göttingen wird es an diesem Abend gehen.

Donnerstag, 23.01.2025, 19:00 Uhr
Buchl­aden Rote Straße, Nikolai­kirchhof 7, Göttingen

Menschen ohne Geschichte sind Staub. Queeres Verlangen im Holo­caust

Buchvorstellung und Gespräch

Veranstaltet von OLAfA und Buchl­aden Rote Straße

Wo sind die Geschichten der großen queeren Liebe in der Shoah? Es gibt so gut wie keine. Anna Hájková erklärt, weshalb die Geschichte der gleich­geschlecht­lichen Liebe in der Shoah später ausgeklammert und marginalisiert worden ist und wie ihre Rückkehr in das kollektive Gedächtnis eine inklusive und feministische Geschichte dieses Genozids anbieten kann. Die erweiterte Auflage des Klassikers „Menschen ohne Geschichte sind Staub“ basiert auf originärer und umfangreicher Archiv­forschung und bietet einen prägnanten Einblick in die queere Geschichte des Holocaust für Anfänger:­innen und Fort­geschrittene.


Sonntag, 26.01.2025, 18:00 Uhr und Montag, 27.01.2025, 10:00 Uhr
Junges Theater Göttingen, Bürger­straße 15, Göttingen

Child Survivors

Zwei Aufführungen und eine Podiums­diskussion zur Gegen­wart und Zukunft des Gedenkens

Die Aufführung am 27. Januar um 10 Uhr richtet sich an Schul­klassen. Im Anschluss an die Vorstellung haben die Schüler:innen die Möglich­keit, mit dem Ensemble ins Gespräch zu kommen.

Wir empfehlen eine früh­zeitige Reservierung:
Für die Aufführung am 27. Januar bitten wir um Anmeldung Ihrer Klasse bei der Theater­werkstatt Göttingen unter info@theaterwerkstatt-goettingen.de oder 0551 7703785.
Für die Veranstaltung am 26. Januar könne Sie Karten beim Jungen Theater zu reservieren: kasse@junges-theater.de oder 0551 495015.

Der Eintritt für beide Auf­führungen ist frei! Um Spenden wird gebeten.

Veranstaltet von Roma Center e.V. in Kooperation mit DOMINO e.V., Jüdische Gemeinde Göttingen e.V. und Jüdische Kultus­gemeinde für Göttingen und Süd­nieder­sachsen e.V.

Am 26. und 27. Januar 2025 findet jeweils eine Auf­führung des dokumentarischen Schau­spiels Child Survivors statt. In dem Stück geht es um zehn Kinder, die das KZ Bergen-Belsen überlebt haben. Mittels bio­graphischer Angaben, Original­zitaten und Video­installationen wird auf „Erinnerungs­inseln“ ihre Perspektive ein­genommen: auf das unmittelbare Erleben von Momenten des Lager­alltags als Kind und auf die Erinnerung der Erwachsenen an die traumatische Gefangen­schaft in ihrer Kind­heit. Informations­szenen zu Geschichte und Haft­bedingungen dieses NS-Konzentrations­lagers zeigen die menschen­vernichtende Struktur der Verfolgung und Internierung durch das Nazi-Regime auf.

Regie: Dorothea Derben | Regie­assistenz: Raffaela Lanci | Musik: Alexander Derben | Schauspiel: Andrea Casa­bianchi, Johannes Fast, Marlène Jeffré



Nach der Vorstellung von Child Survivors am 26.01. werden wir mit Gästen aus den Communities der Roma und Sinti, der Jüdischen Hochschul­gruppe sowie der Gedenk­stätte Bergen-Belsen die Themen des Stücks vertiefen und die Aufarbeitung der Shoah und des Samudaripen kritisch beleuchten. Dabei gehen wir unter anderem folgenden Fragen nach: Wie weit sind wir im Gedenken? Welche Kontinuitäten gibt es in der gesell­schaft­lichen Realität und welche Leer­stellen in der Erinnerungs­kultur? Und welche Bedeutung hat Erinnerung in Zeiten der Renormalisierung recht­sextremer Ideen in der Gesell­schaft?

Podiumsgäste:
Ricardo Tietz, Nieder­sächsischer Verband deutscher Sinti e.V.
Jannes Walter, Verband jüdischer Studierender Nord e.V./ Jüdische Hoch­schul­gruppe
Kenan Emini, Roma Center e.V./ Roma Anti­discrimination Net­work
Dr. Akim Jah, Gedenk­stätte Bergen-Belsen

Moderation: Sandra Goerend, Roma Center e.V.

Änderung der Veranstaltung
und Uhrzeit
Sonntag, 26.01.2025, 17:00 Uhr
Raum der Erinnerung, ehemalige Synagoge Drans­­feld, Gerland­straße 7, Drans­feld

Anne Frank

Eine szenische Lesung des Jungen Theaters Göttingen

Szenische Einrichtung Isabelle Küster, Carolina Löwenstein. Es spielt und liest Samira-Yasmin Mwasajone.

Empfehlung: auch für Jugendliche ab 12 Jahre.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltet vom Drans­felder Bürger­­forum 9. November in Kooperation mit der Drans­felder Kultur­lands­chaft e.V. DRAKULA.
Mit freundl­icher Unter­stützung der Tischlerei Stichte­noth.

Die ursprünglich geplante Veranstaltung „Jüdisches Leben in Stral­sund — auf der Suche nach einer Familie, die vor dem Nazi­­terror die Flucht ergreifen musste“ um 19:00 Uhr findet nicht statt. Bitte beachten Sie auch die frühere Uhrzeit dieser neuen Veranstaltung.

Das Tagebuch von Anne Frank, das am 25. Juni 1947 erstmals in den Nieder­landen veröffent­licht wurde, zählt zu den wichtigsten Texten des 20. Jahr­hunderts: Es ist Symbol für den Völker­mord an den Juden durch die Nazi-Verbrecher und Dokument der Lebens­welt einer einzig­artig begabten jungen Schrift­stellerin. Während die Familie Frank sich im Hinter­haus versteckt hält, vertraut die drei­zehn­jährige Anne ihrem Tage­buch ihre Gefühle und Gedanken an, beschreibt den Alltag im Versteck und die erdrückende Angst vor der Entdeckung. Am 1. August 1944 endet das Tagebuch. Annes Vater, Otto Frank, ist der einzige Bewohner des Hinter­hauses, der über­lebt.


Bitte beachten:
Neuer Ort
Montag, 27.01.2025, 19:00 Uhr
Literaturhaus, Nikolaistraße 22, Göttingen

Der Unbeugsame — Ein Leben zwischen Verfolgung und „Wieder­gut­machung“

Lesung und Gespräch mit Elfriede Brumsack

Veranstaltet vom Bündnis zum Gedenken an die Opfer des National­sozialismus

Es wird sowohl einen Live­stream als auch eine Aufzeichnung der Veran­staltung geben.

„Der Unbeugsame“ ist eine jüdische Geschichte von Wider­stand und Resilienz, vom Mitmachen und Weg­schauen der anderen. Und sie ist vor dem Hinter­grund des wieder­erstarkenden Anti­semitismus von bedrückender Aktualität.

Dem 24-jährigen Julius Brumsack gelingt 1939 unter abenteuer­lichen Umständen die Flucht nach England. Er meldet sich zur englischen Armee und kämpft ab Frühjahr 1940 gegen die Deutschen. Nach dem Krieg kehrt er als britischer Besatzungs­soldat nach Nord­west­deutschland zurück und versucht in seinem Heimat­ort heraus­zu­finden, was seiner Familie wider­fahren ist. Er beginnt eine jahr­zehnte­lange, kräfte­zehrende Suche nach Wahr­heit und Gerechtig­keit; er trifft auf Wider­stände quer durch die Bevölkerung und bei sämtlichen Behörden, aber er stößt auch an seine eigenen Grenzen.

Seine Schwieger­tochter Elfriede Brumsack legt einen sehr persönlichen und bewegenden Bericht über ein außer­gewöhnliches Leben vor. Ausgewählte private Briefe, Tage­bücher, Aufzeichnungen sowie eine Vielzahl von Dokumenten über Prozesse zur Rück­erstattung und Ent­schädigung, Korrespon­denzen mit Tätern, Zeugen und Institutionen bilden das Fundament der Geschichte.


Donnerstag, 30.01.25, 14:00 Uhr
Treff­punkt vor der Aula am Wilhelms­platz, Wilhelms­platz 1, Göttingen

Geschichte Göttingens im National­sozialismus

Ein Stadtteil­rundgang mit Jörg Janßen, Geschichts­werkstatt Göttingen

Veranstaltet von der Geschichts­werkstatt Göttingen

Mit diesem Stadt­rundgang möchten wir einen Einblick in den Alltag der Göttinger Bevölkerung zur Zeit des National­sozialismus vermitteln. Anhand von aus­gewählten Themen richten wir den Blick nicht nur auf die Opfer von Entrechtung, Verfolgung und Deportation, sondern auch auf die Täter*­innen vor Ort. Stationen des Rundgangs werden u.a. die Göttinger Universität im National­sozialismus, die Situation an den Schulen, die Bedeutung der NS-Zwangs­arbeit und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung sein.