KZ-Gedenkstätte Moringen, Treffpunkt: Torhaus, Lange Str. 58, Moringen
Führung zu den Moringer Konzentrationslagern
Anmeldung erforderlich unter info@gedenkstaette-moringen.de
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
von 14:00 bis 17:00 Uhr ist die Ausstellung für Einzelbesucher*innen geöffnet.
Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939–1945“, BBS II, Godehardstr. 11, Göttingen
NS-Zwangsarbeit und Gesundheit
Eine Führung durch die Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit 1939–1945“ mit Arndt Kohlmann, Mitarbeiter der Ausstellung, und Günther Siedbürger, Kulturwissenschaftler
Veranstaltet von der Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939–1945“ und Geschichtswerkstatt Göttingen e.V.
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten
Illustrierte Info zu dieser Veranstaltung auf der Webseite der Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939–1945“
„Der krampfhafte Hunger, die Kälte, der Schlamm, in dem man den ganzen Tag lebt, die Schläge, die Verletzungen und die nicht behandelten Krankheiten, die Müdigkeit, der Zusammenbruch aller Ideale, die ständigen herben Zurechtweisungen der Aufseher und der Vorarbeiter, der Hohn aller, auch anderer Gefangenen, die auszehrende, erschöpfende Arbeit, dabei angetrieben zu werden von einem stichelnden Folterer, der kein Erbarmen kennt. Das ist Schmerz!“ notiert Giuseppe Chiampo 25. November 1943 in seinem Tagebuch.
Sein Eintrag zeigt, wie umfassend die gesundheitlichen Risiken für Zwangsarbeiter*innen sein konnten. Sie reichten von direkter psychischer oder physischer Gewalt über subtilere Formen wie den Entzug von Nahrung oder Wärme bis zur Verweigerung medizinischer Behandlung. Wie groß diese Risiken waren, hing von vielen Faktoren ab — von der Herkunft, aber mitunter auch einfach von der zufälligen Ab- oder Zugewandtheit anderer Menschen. Gerade Zwangsarbeiter*innen aus Osteuropa und Italien erfuhren hier häufig weitere Ausgrenzung. Andersherum wurden Zwangsarbeiter*innen auch eingesetzt, um das Gesundheitswesen am Laufen zu halten.
Die Ausstellungsführung stellt das Thema Gesundheit in der Zwangsarbeit als facettenreiches Thema vor. Der Zusammenhang von Zwangsarbeit und Gesundheit, mit dem Widerspruch zwischen effizienter Ausnutzung von Arbeitskraft und rassistischer Ausgrenzung, wird dabei ebenso in den Blick genommen wie individuelle Geschichten von Menschen, die in Südniedersachsen zur Arbeit gezwungen wurden.
Vor und in der ehemaligen Synagoge Dransfeld, Raum der Erinnerung, Gerlandstraße 7, Dransfeld
Gerne weisen wir auf diese Veranstaltung des Dransfelder Bürgerforums 9. November hin.
Gedenkstunde an den Novemberpogrom 1938
Veranstaltet vom Dransfelder Bürgerforum 9. November
Zur Erinnerung an die Dransfelder Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens, die in der Zeit von 1933 bis 1942 ihre Heimat unfreiwillig verlassen mussten, verschleppt, ermordet wurden.
Freitag, 10.11.2023 bis Sonntag, 19.11.2023, täglich 10:30–16:30 Uhr
Historisches Rathaus Duderstadt (Gästeinformation), Marktstraße 66, Duderstadt
Das Leben der Familie Ballin in Duderstadt, Nordhausen und Israel
Ausstellung
Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 9. November 2023 um 17.00 Uhr mit den Mitgliedern der Familie Ballin Margit, Karen und Lior Wilf sowie Thorsten Feike, Bürgermeister der Stadt Duderstadt.
Am Freitag, 11.11.2023, 14.00 Uhr und Montag, 13.11.2023, 10.30 Uhr werden öffentliche Führungen durch die Ausstellung angeboten. Anmeldung ist nicht notwendig, die Führungen sind kostenlos.
Für Schulklassen gibt es weitere Führungen. Die Terminabsprachen sind hierfür mit Hans Georg Schwedhelm, Tel. 05527 /20 42 oder hans-georg.schwedhelm@t-online.de notwendig.
Veranstaltet von Margit Wilf (geb. Ballin), Karen Wilf, Lior Wilf und Hans Georg Schwedhelm
Mittelpunkt der Ausstellung steht die Familie Ballin aus Duderstadt. Siegfried Ballin kam im 19. Jahrhundert aus Hannover nach Duderstadt und hat hier seine Familie gegründet. Henriette und Siegfried Ballin hatten acht Kinder. Einer ihrer Söhne war Kurt Ballin. Grete und Kurt Ballin heirateten in Duderstadt und hatten zwei Kinder: Rolf Ballin, geboren 1925 und seine kleine Schwester Ruth Sophie, geboren 1932. Beide sind Duderstädter Kinder, ihr Schicksal steht im Mittelpunkt der Ausstellung.
Rolf konnte vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gerettet werden und kam über England nach Palästina, dem britischen Mandatsgebiet, aus dem im Jahr 1948 der Staat Israel wurde. Dort hat er eine Familie gegründet, hatte Kinder und Enkelkinder und starb 2016 im Alter von 91 Jahren. Er besuchte mehrmals sei-ne Geburtsstadt und hatte Freunde in Duderstadt.
Ruth Sophie konnte nicht fliehen und wurde 1942 im Alter von 10 Jahren zusammen mit ihrer Mutter Grete im Vernichtungslager Belzyce von den Nationalsozialisten ermordet. Über das lange und interessante Leben von Rolf gibt es Bilder, Dokumente und Berichte, besonders von den Kindern und Enkelkindern, die Sie in der Ausstellung finden.
Ganz anders war das kurze Leben von Ruth Sophie. Von ihr gibt es fröhliche Kinderbilder, die aber 1940 enden. Sie musste Diskriminierung und Verfolgung eines jüdischen Kindes in der Shoah erleben.
Ein Anliegen des Nationalsozialismus war, jegliche jüdische Spuren in Deutschland zu beseitigen. Das haben sie nicht geschafft! Wir wollen dazu beitragen, dass die jüdische Geschichte der Stadt Duderstadt nicht vergessen wird.
Bilder und keine langen Texte stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland durch den NS-Staat wird auch beschrieben. Dies ist notwendig, um zu verstehen, wie sich die Mitglieder der Familie Ballin verhalten haben. Sie wollten aus Deutschland heraus.
Ballins waren eine typische jüdische Familie in Duderstadt, deshalb gibt es Bilder und Informationen über die jüdische Gemeinde in unserer Stadt. Die Ausstellung wurde mit freundlicher Unterstützung der Stadt Duderstadt erstellt.
Kinder und Enkelkinder des Ehepaares Sophie und Rolf Ballin leben in Israel und Berlin. Damit lebt auch ein Teil der jüdischen Ge-schichte der Stadt Duderstadt weiter.
Platz der Synagoge, Ecke Obere/Untere Maschstraße, Göttingen
Gedenkstunde am Mahnmal der Synagoge
Vom Schicksal der jüdischen Schülerinnen Ilse Stern, Ruth Löwenberg, Hanni Hahn und Edith Neuhaus
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen e.V. und Stadt Göttingen
Die ersten knapp 30 Minuten der Gedenkveranstaltung mit den Ansprachen der Vorsitzenden der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Heling-Hitzemann und der Göttinger Oberbürgermeisterin Broistedt wurden von „Göttingen Heute mit Gustavo Unterwegs“ in einem Filmbeitrag dokumentiert.
Seit 50 Jahren erinnert Corrado Caglis Mahnmal an die zerstörte Synagoge
Christlich-Jüdische Gesellschaft legt dazu aktualisierte Publikation vor
Der 9. November ist der Tag des Erinnerns an die Novemberpogrome, mit denen die Nationalsozialisten 1938 ihr grausames Verfolgungs- und Ausrottungsprogramm begannen. Es brachte unfassbares Leid über große Teile der Bevölkerung Deutschlands und Europas.
In Göttingen erinnert daran Jahr für Jahr die von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Stadt organisierte Gedenkstunde. Sie findet am Platz der Synagoge statt und wird regelmäßig von Hunderten Menschen unterstützt.
Heute steht dort anstelle des 1938 geschändeten und niedergebrannten Gotteshauses ein künstlerisch gestaltetes Mahnmal, dessen Errichtung sich zum 50. Mal jährt.
Anlass für die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, ihre Dokumentation in vierter Auflage aktualisiert vorzulegen. Das mehrfach vergriffene und nachgedruckte, mit dem Alexanderpreis 2005 ausgezeichnete Heft enthält neben informativen Texten und Bildern zur Entstehungsgeschichte des Kunstwerks von Corrado Cagli Stimmen aus unterschiedlichen Epochen: Sowohl die von Jugendlichen im Jahre 2007 gesammelten Zeitzeugnisse älterer, inzwischen verstorbener Jahrgänge, die als Kinder die Synagogenzerstörung erleben mussten, als auch die Reflexionen eines Abiturkurses am Otto-Hahn-Gymnasium 2021.
Das aktive Gedenken von Generation zu Generation weiterzutragen und lebendig zu erhalten, ist zentrales Anliegen der christlich-jüdischen Gesellschaften und angesichts zunehmender Geschichtsvergessenheit heute aktueller denn je.
Kontakt:
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Geschäftsstelle: Tel. 0551/205 47 46
Mail: info@gcjz-goettingen.de
Homepage: www.gcjz-goettingen.de
Das Mahnmal am Platz der ehemaligen Synagoge wurde vor fünfzig Jahren am 9.11.1973 eingeweiht. Seitdem kommen dort jedes Jahr mehrere Hundert Göttinger Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenkstunde zusammen zum Gedenken an den Brand der Synagoge während der Reichsprogromnacht vom 9./10.11.1938.
Die diesjährige Veranstaltung wird inhaltlich gestaltet von einer Lerngruppe des Hainberg-Gymnasiums unter der Leitung von Achim Keding. Die Schüler:innen stellen das Schicksal von vier ehemaligen Schülerinnen des Hainberg-Gymnasiums vor: Ilse Stern, Ruth Löwenberg, Hanni Hahn und Edith Neuhaus. Im Jahr 1938 wurden sie für immer vom Schulbesuch ausgeschlossen, weil sie als Jüdinnen unerwünscht waren.
Musikalisch gestaltet wird die Gedenkstunde ebenfalls von Musikerinnen des Hainberg-Gymnasiums.
Mit dem Kaddisch, dem traditionellen Trauergebet der Jüdischen Gemeinden, endet die etwa 40-minütige Open-Air-Veranstaltung.
Entenmarkt Northeim, Northeim
Gedenkstunde am Mahnmal für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Northeims
Eine Veranstaltung des Ökumenischen Arbeitskreises Northeim in Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Moringen
Thomas-Buergenthal-Haus (Stadtbibliothek), Gotmarstr. 8, Göttingen
Lange Nacht der Erinnerung
Videovorführung: Thomas Buergenthal erzählt von seinem Leben
Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus
Samstag, 11.11.2023 bis Donnerstag, 16.11.2023, 16:00 bis 19:00 Uhr
Gemeindesaal St. Johanniskirche, Ecke Kirchstraße/Am Plan, Rosdorf
Todesopfer rechter Gewalt in Niedersachsen
Ausstellungseröffnung und Ausstellung
Zum Rahmenprogramm dieser Ausstellung gehören die Veranstaltungen „Recherchieren in rechten Kreisen“ am Dienstag, 14.11.2023, 19:00 Uhr
Veranstaltet von der AG Alexander Selchow
„Sich nicht zu erinnern, heißt vergessen“ ist das Motto der Aktivitäten der AG Alexander Selchow, in der Personen aus allen Parteien des Ortsrats und Rosdorfer Bürger*innen mitarbeiten um dem Opfer eines rechten Mords vor über 30 Jahren in Rosdorf zu gedenken.
Die Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt“ erinnert an Selchow und andere Opfer rechter Gewalt in Niedersachsen. Sie belegt, dass der Mord an Selchow am Neujahrstag 1991 durch zwei rechtsextreme Skinheads kein Einzelfall in Niedersachsen war. Die Ausstellung wurde von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus entwickelt und wird seit März 2023 in verschiedenen Städten Niedersachsens gezeigt.
Raum der Erinnerung, Alte Synagoge Dransfeld, Gerlandstraße 7, Dransfeld
Gerne weisen wir auf diese Veranstaltung des Dransfelder Bürgerforums 9. November und Dransfelder Kultur Landschaft e.V. hin.
„..selbst der Kummer trägt ein schönes Kleid“
Mascha Kaleko — Ein Lebensbogen in Lyrik und Prosa
Lesung „Wilder Mohn“
Carmen Barann und Marie Anne Langefeld, an der Harfe Susanne Dreyer
Eintritt frei
Veranstaltet vom Dransfelder Bürgerforum 9. November und Dransfelder Kultur Landschaft e.V.
Synagoge, Angerstr. 4, Göttingen
Leider müssen wir mitteilen, dass François Lilienfeld seine Konzerte abgesagt hat. Der Krieg, der Israel aufgezwungen worden ist, die Ereignisse des 7. Oktober, die Geiselnahme durch die Terroristen der Hamas und die allgemeine Bedrohung der Jüdinnen und Juden in der Welt bedrücken ihn so sehr, dass er sich nicht in der Lage sieht, die Konzerte durchzuführen. Das ist bestürzend und erschütternd, denn gerade in diesen Zeiten wären Konzerte mit jüdischer Musik ein Zeichen der Zuversicht und des Mutes.
Die jüdische Kultur lebt weiter!
Konzert mit synagogaler und chassidischer Musik
Leitung: François Lilienfeld
François Lilienfeld befasst sich seit über dreißig Jahren als Forscher und Interpret mit ostjüdischer Musik.
Anmeldung erforderlich unter jg-goettingen@t-online.de
Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus
Orchester und Vokalquartett mit Musiker:innen aus der Schweiz und Göttingen
Die Musik der Synagoge reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Die mystische Bewegung der Chassiden, im 18. Jahrhundert in Osteuropa entstanden, wollte mit ihrer Musik die Menschen in ihrer Bedrängnis trösten und stärken.
Synagoge, Angerstr. 4, Göttingen
Leider müssen wir mitteilen, dass François Lilienfeld seine Konzerte abgesagt hat. Der Krieg, der Israel aufgezwungen worden ist, die Ereignisse des 7. Oktober, die Geiselnahme durch die Terroristen der Hamas und die allgemeine Bedrohung der Jüdinnen und Juden in der Welt bedrücken ihn so sehr, dass er sich nicht in der Lage sieht, die Konzerte durchzuführen. Das ist bestürzend und erschütternd, denn gerade in diesen Zeiten wären Konzerte mit jüdischer Musik ein Zeichen der Zuversicht und des Mutes.
Die jüdische Kultur lebt weiter!
Klezmer-Frühschoppen mit dem Schweizer Ensemble Nochem’s Klesmoress
Leitung: François Lilienfeld
Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus
Erinnerungsweg, Friedensstr./Ecke Steinflurweg, Rosdorf
Gemeinsames Begehen des Erinnerungswegs Alexander Selchow
Veranstaltet von der AG Alexander Selchow
Junges Theater, Bürgerstraße 15, Göttingen
Herr Klee und Herr Feld
Eine Komödie in drei Akten von Anke Apelt und Michel Bergmann nach dem gleichnamigen Roman
Gastspiel des Ensembles von rimon productions mit anschließendem Publikumsgespräch
Karten an der Abendkasse und unter Tel. 0551 — 495015
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen e.V. in Kooperation mit dem Jungen Theater
Flyer zum Theaterstück (PDF)
Die Haushälterin kündigt, und so müssen die Brüder Kleefeld, wohnhaft in einer Villa im Frankfurter Westend, sich nach einem Ersatz für die gute Frau Stöcklein umsehen. Es bewirbt sich Zamira, die die Herzen der älteren Herren bald mit Klugheit und jugendlichem Charme erobert: Moritz ist emeritierter Professor für Psychologie, sein Bruder Alfred ist etwas jünger und hat einst in Dracula–Filmen mitgewirkt. Das Leben könnte einfach und schön sein, wäre Zamira nicht ausgerechnet Palästinenserin. Bei allem Interesse für diese Frau holen die beiden die konfliktreiche Gegenwart und ihre eigene bewegte Vergangenheit immer wieder ein: Reflexionen ihres Lebens, Identität und ihre unterschiedliche Sicht auf ihre Gemeinsamkeiten werden zu einer täglichen Herausforderung.
Mit dem Schicksal des Brüderpaars Kleefeld beschließt Michel Bergmann seine meisterhafte, humorvolle Trilogie über jüdisches Leben im Deutschland der Nachkriegszeit.
Zum Autor:
Michel Bergmann wurde 1945 als Kind jüdischer Eltern in einem Internierungslager in der Schweiz geboren. Nach einigen Jahren in Paris zogen die Eltern nach Frankfurt am Main. Im Anschluss an eine Ausbildung bei der Frankfurter Rundschau wurde Bergmann freier Journalist. Er entdeckte seine Liebe zum Film und arbeitet seither als Autor, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Die ersten beiden Romane „Der Teilacher“ und „Machloikes“ sind die ersten beiden Romane dieser Trilogie.
Gemeindesaal St. Johanniskirche, Ecke Kirchstr./Am Plan, Rosdorf
Recherchieren in rechten Kreisen
Vortrag und Diskussion mit Andreas Speit
Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt“ in Rosdorf.
Veranstaltet von der AG Alexander Selchow
KZ-Gedenkstätte Moringen, Treffpunkt: Torhaus, Lange Str. 58, Moringen
Die Verfolgung von Frauen* im Nationalsozialismus: Das Frauen-KZ in Moringen
Führung
Anmeldung erforderlich unter info@gedenkstaette-moringen.de
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
Reformierte Kirche, Untere Karspüle 11, Göttingen
„Die Juden sind an allem Schuld“
Konzert
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen e.V.
Das Chanson von Friedrich Hollaender (1886–1976) aus dem Jahr 1931 steht als Motto über dem Konzert von KlezPO, dem Klezmer-Projekt-Orchester aus Göttingen unter der Leitung von Wieland Ulrichs.
Es wird zum musikalischen Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe in zwei Teilen zahlreiche jiddische Lieder u.a. aus Musicals zu hören geben, die Vertonung eines Gedichts von Anne Frank, zwei Songs von Lotti Huber (1912–1998), etwas Sephardisches, osteuropäische Folklore und neben schwungvoller Klezmer-Musik natürlich den „Titelsong“.
Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939–1945“, BBS II, Godehardstr. 11, Göttingen
… Die Hölle, Ungeziefer, Dieberei, Schlägereien — Das Durchgangslager für aliierte Kriegsgefangene in Duderstadt 1945
Bericht über die Märsche von Kriegsgefangenen aus Polen und das Lager Duderstadt. Hans Georg Schwedhelm, Duderstadt
Veranstaltet von der VVN-BdA — Kreisvereinigung
Von Februar 1945 bis April 1945 war auf dem Gelände der Ziegelei Bernhard ein Durchgangslager für alliierte Kriegsgefangene. Aus den Kriegsgefangenenlagern im Osten marschierten die Gefangenen im Winter 1944/45 nach Duderstadt. Es sind zwischen 15.000 und 20.000 Kriegsgefangene in das Duderstädter Lager gekommen, 83 überlebten das Lager Duderstadt nicht.
In Duderstadt soll ein altes Ziegeleigelände umgestaltet werden. Auf dem Gelände soll eine Wohnbebauung ermöglicht werden. Ein Investor steht bereit und die Stadtverwaltung ist dabei die Voraussetzungen hierfür zu schaffen.
Aus verschiedenen Gesprächen mit älteren Einwohner*innen der Stadt wusste ich, dass in der Endphase des II. Weltkrieges tausende von Kriegsgefangenen in der Ziegelei Bernhard untergebracht waren. Duderstadt hatte im Zweiten Weltkrieg keine militärische Bedeutung, so dass die große Anzahl von Kriegsgefangenen doch verwundert.
Die alliierten Truppen landeten am 06. Juni 1944 in der Normandie und befreiten Frankreich von der deutschen Besatzung, die Rote Armee im Januar 1945 Polen. Das Deutsche Reich wollte nicht, dass die Kriegsgefangenen, KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter in die Hände der Befreier fielen. Man wollte nicht, dass es lebende Zeugen für die menschenunwürdige Behandlung gab.
Es wurde deshalb ein riesiges Heer von Kriegsgefangenen, insbesondere aus dem Osten (Polen), vor der anrückenden Roten Armee in das Innere des damaligen Deutschen Reiches getrieben, unter Bewachung von Wehrmachtssoldaten, ohne angemessene Kleidung oder medizinische Betreuung und mit unregelmäßiger Verpflegung. Alleiniges Ziel der Marschkolonnen war es, nicht in die Hände der Roten Armee zu fallen.
Von Februar 1945 bis zum 08.04.1945 war auf dem Gelände der Ziegelei Bernhard ein Durchgangslager (Dulag) für Kriegsgefangene. Die Kriegsgefangenen sollten noch zur Arbeit eingesetzt werden. Bombenräumungen in der Stadt Göttingen durchführen oder beim Bau der Autobahn arbeiten.
Aus den Kriegsgefangenenlagern Lamsdorf (Lambinowice), Sagan und Görlitz marschierten die Gefangenen durch den Winter, u.a. in das Durchgangslager für Kriegsgefangene in Duderstadt. Der Marsch erfolgte in großen Kolonnen zum Teil mussten die Gefangenen im Winter auf den offenen Feldern übernachten.
Besonders schlecht war die Situation für 8.000 amerikanische Kriegsgefangene. Sie sind im Dezember 1944 im Rahmen der Ardennenoffensive der Wehrmacht in Belgien gefangen genommen worden. Sie marschierten quer durch Deutschland in die Lager im Osten und wurden dann bei deren Auflösung wiederum in den Westen getrieben. Einige von ihnen hatten ein Fußmarsch von 800 km hinter sich, als sie in Duderstadt ankamen.
Es sind zwischen 15.000 und 20.000 Kriegsgefangene in das Duderstädter Lager gekommen. Nach wenigen Tagen im Lager wurden die Kriegsgefangenen weitergetrieben.
Die Unterbringung und die Versorgung in dem Lager waren katastrophal, hierzu liegen mehrere Schilderungen von Kriegsgefangenen vor. In dem Lager starben 80 Kriegsgefangene, die auf dem Duderstädter Friedhof beerdigt worden sind. Die Leichen der verstorbenen französischen, britischen und amerikanischen Soldaten sind nach der Befreiung in die Heimatländer überführt worden. Die Anzahl der alliierten Kriegsgefangenen die auf den Märschen getötet wurden sind nicht bekannt. Wenige Tage vor der Ankunft der amerikanischen Armee in Duderstadt wurde das Kriegsgefangenenlager von den Deutschen geräumt.
Die wesentlichen Dokumente über den Marsch aus dem Osten nach Duderstadt und über die Zustände in dem Dulag Duderstadt stammen aus einer Untersuchung der britischen Militärverwaltung aus dem Jahr 1946. Deutsche Nachforschungen hat es nicht gegeben. Das Verfahren wegen Kriegsverbrechen ist eingestellt worden, weil die Namen der Verantwortlichen für die einzelne Tat nicht zu ermitteln waren. Die alliierten Kriegsgefangenen kannten die Namen der deutschen Wachleute während des Marsches und im Lager nicht.
Zu dem Zeitpunkt waren die militärisch Verantwortlichen für das Lager Oberstleutnant Friederich Fuhrmann und für den Marsch Major Otto Schäfer in britischer Kriegsgefangenschaft. Sie wurden nicht angeklagt.
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
Die Kriegsverbrecherlobby
Bundesdeutsche Hilfe für im Ausland inhaftierte NS-Täter
Veranstaltet vom Bildungswerk ver.di, Region Göttingen
Diese Veranstaltung wurde vom Stadtradio Göttingen aufgezeichnet. Wir bedanken uns für die Zurverfügungstellung der Audiodokumentation:
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren in zahlreichen westeuropäischen Ländern NS-Kriegsverbrecher inhaftiert. Im Zuge der Westbindung der Bundesrepublik wurden die meisten von ihnen entlassen. Nur in Italien und den Niederlanden verblieben fünf Deutsche in Haft: SS-Mann Herbert Kappler, verantwortlich für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen, sowie die »Vier von Breda«, die maßgeblich an der Ermordung der niederländischen Juden mitwirkten. Hochrangige deutsche Politiker setzten sich für ihre Freilassung ein.
Felix Bohr zeichnet das westdeutsche Engagement für im Ausland inhaftierte NS-Täter nach. Während Opfer des NS-Regimes um gesellschaftliche Anerkennung kämpften, organisierte eine Lobby aus verschiedenen Netzwerken Unterstützung für die Kriegsverbrecher.
KZ-Gedenkstätte Moringen, Treffpunkt: Torhaus, Lange Str. 58, Moringen
„Die Angst war immer da […]“
Führung zum Jugend-KZ Moringen
Anmeldung erforderlich unter info@gedenkstaette-moringen.de
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen