Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Eine Veranstaltungsreihe in Göttingen vom 1. November 2023 bis 30. Januar 2024

Februar 2025

Freitag, 07.02.2025, 19:00 Uhr
Raum der Erinnerung, ehemalige Synagoge Drans­­feld, Gerland­straße 7, Drans­feld

Den Himmel mit Händen fassen

Selma Merbaum: Ihre Lyrik — ihr Leben

Lesung, Rezitation, Gesang und Musik: Carmen Barann und Martin Tschoepe

Veranstaltet vom Drans­­felder Bürger­­­forum 9. November

Die wunderbaren Gedichte von Selma Merbaum, deren Geburts­tag sich am 5. Februar zum 101. Mal jährte, kann man kaum lesen, ohne dass ihr Schicksal mit­schwingt. Zweifels­ohne zählt ihr Werk in Fach­kreisen längst zur Welt­literatur. Dem breiten Publikum jedoch ist Selma Merbaum fast unbekannt.

Selma Merbaum — eine Cousine Paul Celans — wurde 1924 in Czernowitz in der Bukowina geboren und starb 1942 mit nur 18 Jahren an Fleck­typhus in einem Arbeits­lager in der Ukraine. Ihr auf abenteuer­liche Weise gerettetes Werk umfasst 58 Liebes- und Natur­gedichte, die sie mit „Blüten­lese“ betitelt und einem Freund gewidmet hat. „Es ist eine Lyrik, die man weinend vor Aufregung liest: so rein, so schön, so hell und so bedroht“, urteilte Hilde Domin.



Carmen Barann und Martin Tschoepe gehen literarisch und musikalisch den verwehten Spuren von Selma Merbaum, nach und möchten dazu beitragen, ihre groß­artige Lyrik vor dem Vergessen zu bewahren.

Dafür haben sie einige der bild­lich greif­baren Gedichte teils collagen­artig neu arrangiert und verbinden sie mit ihrem berührenden Leben in Czernowitz. Martin Tschoepe nimmt mit eigenen Inter­pretationen an der Gambe die Stimmungen der Gedichte auf und verstärkt sie atmosphärisch dicht und verschafft den Gedicht­zeilen so eine Eindringlich­keit, der man sich kaum entziehen kann.