von 14:00 bis 17:00 Uhr ist die Ausstellung für Einzelbesucher*innen geöffnet.
Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939–1945“, BBS II, Godehardstr. 11, Göttingen
Wie Sklaven behandelt. Italienische Gefangene in Südniedersachsen
Eine Führung durch die Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit 1939–1945“ mit Sarah Könecke und Jakob Fesca
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten
Veranstaltet von der Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939–1945“ und Geschichtswerkstatt Göttingen e.V.
Illustrierte Info zu dieser Veranstaltung auf der Webseite der Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939–1945“
Die Zwangsarbeitenden, die im Zweiten Weltkrieg in Südniedersachsen leben und arbeiten mussten, kamen aus allen Teilen Europas — auch aus Italien. Nach dem Sturz Mussolinis 1943 machte die deutsche Wehrmacht die italienischen Truppen handlungsunfähig. Ein Großteil der gefangenen Soldaten weigerte sich, an der Seite der Nationalsozialisten und Faschisten zu kämpfen. 700.000 Kriegsgefangene wurden als „Italienische Militärinternierte“ (IMI) deklariert und hunderttausend Zivilisten gerieten durch Razzien in Gefangenschaft. Der allergrößte Teil wurde nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert.
Was Zwangsarbeit für sie bedeutete, macht diese thematische Ausstellungsführung am Beispiel der Lebensgeschichten zweier Italiener deutlich. Erzählt wird von den Tätigkeiten, die sie verrichten mussten, von den Lagern, in denen sie untergebracht waren, und von den Gefahren, denen sie ausgesetzt waren. Berichtet wird aber auch über ihr Leben vor der Verschleppung und über die Art und Weise, wie sie nach der Befreiung mit ihren Erfahrungen umgingen.
Altes Rathaus, Markt 9, Göttingen
Zwischen Himmel und Erde
Konzert
Eintritt frei, Spenden erbeten
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen e.V.
Die Pianistin und Komponistin Marina Baranova, aufgewachsen in der Ukraine als Urenkelin eines Rabbiners, lässt in der ersten Hälfte dieses Konzerts mit dem Solo-Programm „White Letters“ ihren persönlichen Werdegang erkennen: Berühmte Stücke aus der Klassik treffen auf eigene Kompositionen, Werke von ukrainischen Komponist:innen auf Stücke jüdischer Tondichter:innen.
In der zweiten Hälfte erklingen Kompositionen aus ihrem Duo-Programm „Firebird“ mit dem Percussionisten Murat Coşkun: Musik von virtuoser Leichtigkeit, changierend zwischen Klassik, Weltmusik, Jazz, Percussion und Filmmusik, auf Flügeln getragen von perlenden Melodien und geerdet vom pulsierenden Klang der Rahmentrommeln.
Zum Soloprogramm:
Im November 2022 veröffentlichte Marina Baranova ihr Album „White Letters“. Der Begriff »White Letters« (auf Deutsch »weiße Buchstaben«) stammt vom Rabbiner Levi Isaac, der sagt, dass die schwarzen Buchstaben, die wir üblicherweise als wertvolle Quelle der Information betrachten, nur die halbe Wahrheit darstellen. Denn zwischen den gedruckten Buchstaben befinden sich verborgene Weisheiten, sogenannte weiße Buchstaben, die für unsere Augen nicht sichtbar sind. Nur die Kombination aus gedruckten Buchstaben und den weißen »Buchstaben« dazwischen kann uns alle Geheimnisse offenbaren. Dieses Album stellt eine Suche nach dem Unsichtbaren — nach den weißen Buchstaben — dar, und soll anregen zwischen den Zeilen zu lesen.
„Meine Einspielung ähnelt ein wenig einer Playlist, die meinen persönlichen Werdegang spiegelt“, sagt die Komponistin und Pianistin. Aufgewachsen in der Ukraine als Urenkelin eines Rabbiners treffen berühmte Stücke aus der Klassik auf eigene Kompositionen, Werke von ukrainischen Komponist:innen auf Stücke jüdischer Tondichter:innen.
Zu jedem Stück gibt einen besonderen Bezug, den die Musikerin hörbar macht.
Im »Carol of the Homeless Children« geht es um Waisenkinder, die Krieg erleben und von ihrer Not berichten — ein erschreckend aktueller Inhalt. Einen Choral von J.S. Bach aus der Cantata »Herz und Mut und Tat und Leben« kombiniert die Pianistin und Komponistin mit dem Lied »There's Always Tomorrow« von dem jüdischen Komponisten Johnny Marks. „Somit bekommt diese Komposition einen neuen Kontext — eine Brücke zwischen historischer und moderner Deutung wird geschlagen, der Sinn neu hinterfragt“, sagt die Künstlerin.
Ein weiteres Musikstück stammt von ihrem Lehrer Serge Yushkevitch, der in ihrer Heimatstadt Kharkiv lebt und wirkt. Es ist ein Arrangement des ukrainischen Weihnachtsliedes, das unter dem Namen »Carol of the Bells« weltberühmt geworden ist.
Das Album „White Letters“ wurde im Jahr 2023 vierfach für den Opus Klassik Award nominiert.
Zum Duo-Programm mit Murat Coskun:
Die Pianistin Marina Baranova und der Perkussionist Murat Coşkun konzertieren seit Jahren vor begeistertem Publikum.
Ihr Programm „Firebird“ ist gespeist von einer ganz eigenen musikalischen Identität, die zwischen Klassik, Weltmusik, Jazz, Percussion und Filmmusik changiert.
Die Musik klingt federleicht, die Kompositionen versprühen Leidenschaft und Intimität und werden von Baranova und Coskun als perfekt aufeinander eingespieltes, harmonisches Duo vorgetragen. Die exzellente Spieltechnik mit schnellen, fliegenden Fingern kreiert eine virtuose Leichtigkeit. So entsteht eine Musik, die zwischen Himmel und Erde kreist: auf Flügeln getragen von perlenden Melodien und wieder geerdet vom pulsierenden Klang der Rahmentrommeln.
Buchladen Rote Straße, Nikolaikirchhof 7, Göttingen
Antifaschistisches und feministisches Gedenken
mit der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark
Veranstaltet von femko
Das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen in der Uckermark wurde im Frühjahr 1942 errichtet. Bis 1945 waren etwa 1200 Mädchen und junge Frauen in diesem Lager inhaftiert. Die meisten von ihnen wurden verfolgt, weil die Deutschen/Nazis in ihnen eine Bedrohung für ihre sogenannte Volksgemeinschaft sahen.
Im Januar 1945 wurde der größte Teil des Jugendkonzentrationslagers zu einem Vernichtungsort für Inhaftierte aus dem Frauen-KZ Ravensbrück und anderen Konzentrationslagern umfunktioniert. Bis April 1945 wurden dort etwa 5000 Frauen ermordet.
Die in der Uckermark Inhaftierten zählten lange zu den vergessenen Verfolgten des Nationalsozialismus und mussten lange um öffentliche Anerkennung kämpfen.
Bis heute ist wenig über die Geschichte dieses Konzentrationslagers und späteren Vernichtungsortes bekannt.
Seit 1997 beschäftigen sich feministische und antifaschistische Gruppen zusammen mit Überlebenden und ihren Angehörigen mit dem ehemaligen KZ und bemühen sich einen würdigen Gedenkort zu gestalten.
Um diese Arbeit sowie die Geschichte des KZ und der Menschen, die dort inhaftiert waren, soll es bei dieser Veranstaltung gehen.
Wie können wir Gedenkpolitik als antifaschistisch in der Gegenwart begreifen und machen?
Was hat insbesondere die soziale Verfolgung von Menschen im Nationalsozialismus mit heute zu tun und wie setzt sich die Diskriminierung fort?
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
Diese Veranstaltung muss wegen Erkrankung des Referenten auf Dienstag, 16.1.2024, 19:00 Uhr verschoben werden.
Die fotografische Inszenierung des Verbrechens
Das Auschwitz-Album
Veranstaltet vom Bildungswerk ver.di, Region Göttingen
Auschwitz-Album werden zwei Fotoalben genannt, die Fotografien aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau vor seiner Befreiung am 27. Januar 1945 zeigen. Die Aufnahmen darin stammen von Ernst Hofmann oder Bernhard Walter, beide Mitglieder der SS-Totenkopfverbände. Ein erstes Auschwitz-Album wurde 1945 von Lili Jacob am Ende ihrer Haft im Konzentrationslager Dora-Mittelbau als Zufallsfund entdeckt. Ein zweites Album fand 1946 ein anonym gebliebener ehemaliger Oberst der United States Army; das United States Holocaust Memorial Museum erwarb es 2006.
Dr. Stefan Hördler hat mit anderen in akribischer Forschungsarbeit die Herkunft der abgebildeten Menschen, die Entstehung und den ideologischen Kontext des Albums analysiert und ordnet die Bilder in diese Zusammenhänge ein.
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
Das Institut für Sexualwissenschaft als Ziel der Bücherverbrennung
Gespräch mit Dr. Rainer Herrn
Veranstaltet von OLAfA & Buchladen Rote Straße
Am 10. Mai 1933 brannten in Berlin mehr als 20.000 Bücher. Auf der ‚Schwarzen Liste‘ standen vor allem jüdische Autor*innen, aber auch Bertold Brecht, Kurt Tucholsky, Erich Kästner oder Heinrich Mann. Wenig bekannt ist, dass als eine der ersten vollständigen Bibliotheken sämtliche Werke des Instituts für Sexualwissenschaft geplündert und verbrannt wurden. Magnus Hirschfelds 1919 gegründetes Berliner Institut war in der Weimarer Republik ein Zentrum der Sexualreformbewegung geworden, wo neben Forschung und medizinischer Beratung auch eine Bibliothek, ein Archiv und ein Museum betrieben wurden.
Die NationalsozialistInnen störten sich schon früh an der liberalen Sexualwissenschaft, an dem Institut und seinem jüdischen Leiter. In der Folge der Bücherverbrennungen im Mai 1933 wurde das gesamte Institut für Sexualwissenschaft von nationalsozialistischen StudentInnen und SA-Leuten zerstört.
Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939–1945“, BBS II, Godehardstr. 11, Göttingen
1933 Der Weg ins Dritte Reich
Dr. Ulrich Schneider, Kassel
Veranstaltet von der VVN-BdA — Kreisvereinigung
KZ-Gedenkstätte Moringen, Treffpunkt: Torhaus, Lange Str. 58, Moringen
Die Verfolgung von Frauen* im Nationalsozialismus: Das Frauen-KZ in Moringen
Führung
Anmeldung erforderlich unter info@gedenkstaette-moringen.de
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen