Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Eine Veranstaltungsreihe in Göttingen vom 1. November 2023 bis 30. Januar 2024

November 2024

Sonntag, 03.11.2024, 14:30 Uhr
Ausstellung „Auf der Spur euro­päischer Zwangs­­arbeit. Süd­­nieder­­sachsen 1939–1945“, BBS II, Godehard­str. 11, Göttingen

Wie Sklaven behandelt. Italienische Gefangene in Süd­nieder­sachsen

Eine Ausstellungs­führung mit Sarah Könecke und Jakob Fesca

Veranstaltet von der Ausstellung „Auf der Spur euro­päischer Zwangs­­arbeit in Süd­­nieder­­sachsen 1939–1945“ und Geschicht­s­werkstatt Göttingen e.V.

Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten

Nach dem Sturz Mussolinis 1943 machte die deutsche Wehrmacht die italienischen Truppen handlungs­unfähig. Ein Großteil der gefangenen Soldaten weigerte sich, an der Seite der National­sozialisten zu kämpfen. 700.000 Kriegs­gefangene wurden als „Italienische Militär­internierte“ deklariert und hundert­tausend Zivilisten gerieten durch Razzien in Gefangen­schaft. Der allergrößte Teil wurde nach Deutschland zur Zwangs­arbeit deportiert.

Montag, 04.11.2024, 18:00 Uhr
Emmy-Noether-Saal, Alte Mensa, Wilhelms­platz 3, Göttingen

Wie Jesus zum „Arier“ wurde — Das Eisenacher „Ent­judungs­institut“ und der Antisemitismus Walter Grundmanns

Ein Vortrag von Dr. Torsten Lattki

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V. in Kooperation mit dem Lehrstuhl Prof. Kratz, Fakultät Ev. Theologie

Walter Grundmann (1906 – 1976) war der wissen­­schaftliche Leiter und die prägende Figur des von 1939 bis 1945 bestehenden Eisenacher „Ent­judungs­instituts“. Er und die über 200 Mitarbeiter waren zutiefst von Hitler und dem National­sozialismus überzeugt und verfolgten das Ziel, ein „artgerechtes Christen­tum“ für Deutsche zu schaffen. Indem sie Jesus als „Arier“ konstruierten sowie Bibel, Gesan­g­buch und Katechismus umschrieben und neu ordneten, „entjudeten“ sie christliche Theologie und Kirchen­praxis.

Dr. Torsten Lattki erläutert in seinem Vortrag, wie das Institut entstand und wie und mit welchen Folgen dort gearbeitet wurde. Zudem zeigt er, wie der Neu­testamentler Walter Grund­mann einen nicht­jüdischen Jesus im Kampf gegen das Juden­tum konstruierte und ein Christentum in national­sozialistischen Kategorien erschaffen wollte.



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Schon bald nach 1945 bekleidete Grund­mann wieder diverse Stellen in Kirche und Theologie und avancierte zu einem der erfolg­reichsten Theo­logen der DDR. Er sah das Juden­tum weiter­hin als verworfene Religion ohne Existenz­berechtigung und hielt an seinen menschen­verachtenden Ansichten fest. Mit seinen Kommen­taren zum Neuen Testament, die noch heute in vielen Biblio­theken stehen, prägte er zahlreiche Theo­log:­innen und Pfarrer:­innen.

Dr. Torsten Lattki hat den „Ernst-Ludwig-Ehrlich-Master­studien­gang: Geschichte, Theorie und Praxis der Jüdisch-Christ­lichen Beziehungen“ an der Freien Universität Berlin absolviert und war von 2015 bis 2020 Wissen­schaftlicher Mitarbeiter für Projekt­koordination und Öffentlich­keit­sarbeit im Jüdischen Museum Augsburg Schwaben. Seit 2021 ist er Studien­leiter für inter­religiösen Dialog und gegen Anti­semi­tismus beim Deutschen Koordinierungs­rat der Gesell­schaften für Christlich-Jüdische Zusammen­arbeit.
Mit Walter Grund­mann und dem „Entjudung­sinstitut“ beschäftigt er sich seit dem Studium und hat dazu publiziert und vielfach referiert. 2015 erschien seine Dissertation über Leben und Werk des Religions­philo­sophen und Rabbiners Benzion Keller­mann (1869 – 1923).

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Samstag, 09.11.2024, 15:30 Uhr
KZ-Gedenkk­stätte Moringen, Treffpunkt: Torhaus, Lange Str. 58, Moringen

Führung zu den Moringer Konzentrations­lagern

Anmeldung erforderlich unter info@gedenkstaette-moringen.de

Veranstaltet von der KZ-Gedenk­­stätte Moringen

Anfang April 1933 wurde in Moringen eines der ersten KZ des NS-Staates errichtet. Dort wurden vor allem politische Gegner aus dem Raum Hannover — Göttingen inhaftiert. Von Oktober 1933 bis März 1938 war Moringen das zentrale Frauen-KZ Preußens. Inhaftiert waren Frauen aus dem politischen Wider­stand, aber auch Zeuginnen Jehovas. Von 1940–1945 bestand in Moringen ein Jugend-KZ. Rassistisch, religiös oder politisch verfolgte männliche Jugendliche waren hier SS-Terror, Zwangs­­arbeit, Hunger und drakonischen „Erziehungs­­methoden“ ausgesetzt.


Samstag, 09.11.2024, 16:00 Uhr
am Jüdischen Friedhof Rosdorf

Gerne weisen wir auf diese Veranstaltung in Rosdorf hin.

Gedenkstunde zum 9. November

Veranstaltet von der Ev. Kirchengemeinde Rosdorf und dem Ortsrat Rosdorf, Gerhard Diehl (Gemeindeheimatpfleger), Burkhard Menking, Bernd Schütze, Antje Klinker-Petersen, Wayne Mitchell

Der 9. November ist ein besonderes Datum der deutschen Geschichte. Wir laden alle Rosdorferinnen und Rosdorfer ein, sich aus diesem Anlass mit uns am jüdischen Friedhof zu treffen. Angesichts der aktuellen Geschehnisse möchten wir uns nicht nur einer langen gemeinsamen Geschichte erinnern, sondern auch zusammen um die Opfer des Krieges im Nahen Osten trauern.


Samstag, 09.11.2024, 16.30 Uhr
Vor und in der ehemaligen Synagoge von Dransfeld, Gerland­straße 7

Gedenkstunde zur Pogrom­nacht am 9. November

Veranstaltet vom Drans­felder Bürger­­forum 9. November

Jedes Jahr gedenken wir der Drans­felder Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens, die während der Nazi­herrschaft verfolgt, vertrieben und ermordet wurden.
Auch in diesem Jahr erinnern wir im Rück­blick auf die Pogrom­nacht im November 1938 namentlich an die jüdischen Menschen, die Drans­feld damals verlassen mussten, sei es auf dem Weg in die Konzentrations­lager oder ins Exil.

Jüdische Feier­tage im Blick­punkt:
Während uns der jetzige Nahost­konflikt zu einer neuen Heraus­forderung mit heutigem jüdischen Leben veranlasst, so wollen wir uns mit einem Film, den eine Schüler­gruppe der IGS Göttingen-Geismar in Zusammen­arbeit mit der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Göttingen gedreht hat, vergegen­wärtigen, was dieses jüdische Leben heute so ausmacht.

Wir laden zugleich dazu ein, sich nach der Gedenk­stunde entlang der verlegten Stolper­steine an die Menschen jüdischen Glaubens im Ort zu erinnern, die seiner­zeit das Leben in Dransfeld aktiv mit­gestaltet haben.

Die Gedenkstunde in und vor der ehe­maligen Synagoge wird dieses Jahr wieder musikalisch gestaltet und begleitet vom Klarinetten Ensemble MERULEA.

Samstag, 09.11.2024, 18:00 Uhr
Entenmarkt, Northeim

Gedenk­stunde am Mahnmal für die jüdischen Bürger­innen und Bürger Nort­heims

Eine Veranstaltung des Öku­menischen Arbeits­­kreises Northeim in Zusammen­­arbeit mit der KZ-Gedenk­­stätte Moringen

Gedenkstunde unter Mit­­wirkung von Jugend­lichen, die in Auschwitz waren.


Samstag, 09.11.2024, 18:00 Uhr
Platz der Synagoge, Ecke Obere/Untere Masch­straße, Göttingen

Gedenk­stunde am Mahnmal der Synagoge

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V. und der Stadt Göttingen

Seit 1973 findet in Göttingen jedes Jahr eine Gedenk­stunde statt zur Erinnerung an die Reichs­pogrom­nacht vom 9./10.11.1938. Die diesjährige Veranstaltung wird gestaltet von einer Lern­gruppe des Max-Planck-Gymnasiums unter der Leitung von Frauke Bury. Die Schüler:innen zeigen exemplarisch am viel­fältigen Schicksal der Familie Meininger von Flucht, Deportation und Suizid, was das Leben im national­sozialistischen Göttingen für die jüdische Bevölkerung bedeutete.



Die musikalische Gestaltung wird ebenfalls von Schüler:innen des Max-Planck-Gymnasiums über­nommen.

Sonntag, 10.11.2024, 16:00 Uhr
Jüdisches Lehrhaus, Rote Str. 28, Göttingen

Der jüdische Kultur­bund

Mit François Liljenfeld

Veranstaltet vom Jüdischen Lehr­haus

Vortrag über den Jüdischen Kultur­bund, eine 1935 von jüdischen Initiatoren gegründete Selbst­hilfe­organisation zur Unter­stützung vom Berufs­verbot betroffener jüdischer Künstlerinnen und Künstler.

Mittwoch, 13.11.2024, 17:30 Uhr
Freie Alten­arbeit Göttingen e.V., Am Gold­graben 14, Göttingen

Orte mit Geschichte — Geschichten zu Orten

Lesung

schreiben — bloggen — erinnern

Veranstaltet von der Freien Alten­arbeit Göttingen e.V.

Das Projekt ist Teil der „Partner­schaft für Demokratie im Land­kreis Göttingen“. Es wird gefördert durch das Bundes­ministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundes­programms „Demokratie leben!“.

Beim Besuch von Gedenkstätten der Opfer des National­sozialismus und aktueller faschistischer Anfeindungen haben die Teil­nehmenden des Projektes „Orte mit Geschichte“ ihre Eindrücke und individuellen Empfindungen zur Umgebung und Historie der Erinnerungs­orte aufgeschrieben. Ihre Texte möchten neue Blick­winkel eröffnen und das Erinnern anregen. Sie sind im Weblog www.ortemitgeschichte.de nach­zulesen und werden heute öffentlich vorgetragen.

Samstag, 16.11.2024, 18:00 Uhr
Reformierte Kirche, Untere Karspüle 11, Göttingen

Orgelmusik jüdischer Komponisten

Orgel: Kirchenmusik­direktor Dr. Fried­helm Flamme, Moderation: Dr. Jean Golden­baum

Eintritt frei, Spenden will­kommen

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V. in Zusammen­arbeit mit der Evange­lischen Erwachsenen­bildung Nieder­sachsen

Gefördert im Rahmen der Aktions­wochen gegen Anti­semitismus

Bei diesem Konzert wird das Publikum in den Genuss eines ganz besonderen Programms kommen: jüdische Orgel­musik. Es handelt sich um eine Partner­schaft zwischen dem Komponisten und Musik­wissenschaftler Dr. Jean Golden­baum und KMD Dr. Friedhelm Flamme. Golden­baum hat das Programm gestaltet, das Werke vom 19. Jahr­hundert bis zur Gegen­wart umfasst, darunter zwei seiner eigenen Kompositionen. Zwischen Flammes Auf­führungen kommentiert und erklärt Golden­baum die Stücke und kontex­tualisiert sie sowohl in der jüdischen Welt als auch in der Gesell­schaft im All­gemeinen.


Montag, 18.11.2024, 17:30 Uhr
Reformierte Kirche, Untere Karspüle 11, Göttingen

Dr. Lothar Kreyssig — ein Amtsrichter im Widerstand

Ein Vortrag von Arnulf Heinemann

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V.

Der Brandenburger Amts­richter Dr. Lothar Kreyssig war einer der wenigen Juristen, die sich nach 1933 nicht will­fährig angepasst haben. Er verweigerte 1933 den "Hitler-Gruß" und den Eintritt in die NSDAP. Im Jahr 1939 verhinderte er mit anderen Christ*­innen den Gottes­dienst eines Pfarrers der „Deutschen Christen“. 1940 verfasste er einen Brief an den damaligen Justiz­minister Dr. Gürtner. Darin protestierte er gegen die nach wie vor beschönigend als „Euthanasie“ bezeichnete staatlich organisierte Ermordung von Patient*­innen aus psychischen Kranken­häusern, Heil- und Pflege­anstalten. Er wurde darauf­hin aus dem Justiz­dienst entlassen. Der Vortrag stützt sich unter Anderem auf die umfangreiche Personal­akte des Juristen. Abschließend wird Kreyssigs Arbeit nach 1945 beleuchtet.

Dienstag, 19.11.2024, 19:00 Uhr
Junges Theater, Bürgerstr. 15, Göttingen

Die Sprache des „Dritten Reiches“ und die Sprache der Rechten heute

Eintritt frei. Reservierung nicht möglich. Einlass ca. 45 Minuten vor Beginn

Veranstaltet vom Bildungs­werk ver.di in Kooperation mit dem Jungen Theater Göttingen

In „LTI — Notizbuch eines Philologen“ analysierte Victor Klemperer 1947 die Sprache des „Dritten Reiches“. An seinen Alltags­erfahrungen zeigte er, wie Begriffe neu besetzt wurden und wie Menschen durch die stereo­type Wieder­holung der Begriffe manipuliert wurden.

Auch heute verschieben Rechte die Grenze des Sagbaren.

Heinrich Detering, Literatur­professor in Göttingen, beschreibt Parallelen zwischen Klemperers Analysen und der Sprache der Rechten heute.


Mittwoch, 20.11.2024, 14:00 Uhr
Treffpunkt Schranke Goßler­straße / Ecke Käte-Hamburger-Weg, Göttingen

Medizin in Göttingen im National­sozialismus — Rolle der Hebammen

Ein Stadtteilrundgang mit Cornelia Krapp, Geschichts­werkstatt Göttingen

Veranstaltet von der Ausstellung „Auf der Spur euro­päischer Zwangs­­arbeit in Süd­­nieder­­sachsen 1939–1945“ und der Geschichts­werkstatt Göttingen

Der Rundgang über das Gelände des alten Universitäts­klinikums zwischen Goßler­straße und Humboldt­allee gibt eine Einführung in die Göttinger Klinikums­geschichte und die Entwicklung der Medizinischen Fakultät in der NS-Zeit. Schwer­punkt­themen sind Zwangs­sterilisationen in der Frauen­klinik, die Rolle von Hebammen in der NS-Zeit sowie Zwangs­arbeiter*innen als Patient*­innen und Personal im Klinikum.

Donnerstag, 21.11.2024, 15:30 Uhr
KZ-Gedenk­stätte Moringen, Treffpunkt: Torhaus, Lange Str. 58, Moringen

Die Verfolgung von Frauen* im National­sozialismus: Das Frauen-KZ in Moringen

Führung

Anmeldung erforderlich unter info@gedenkstaette-moringen.de

Veranstaltet von der KZ-Gedenk­­stätte Moringen

Am Anfang nur für Frauen* aus der Opposition und Region wurde das Frauen-KZ Moringen ab November 1933 innerhalb von drei Jahren zum ersten reichsk­weiten Frauen-KZ, damit Vorläufer der Frauen-KZs Lichtek­nburg und Ravensk­brück. Es wird der Fokus auf Biok­graphien von verfolgten Frauen* gerichtet, die sich gegen die extremen Rollenk­vork­stellungen der Nationalk­sozialisten gewehrt und Kämpfe wie z.B. gegen den § 218 / für das Recht auf Abtreibung gekämpft haben — Kämpfe, die heute immer noch gekämpft werden müssen.


Donnerstag, 21.11.2024, 19:30 Uhr
Altes Rathaus Göttingen, Markt 9, Göttingen

Ottla Kafka — Die Lieblings­schwester von Franz Kafka

Gast­spiel des Ensembles von rimon productions

Eintritt frei, Spenden willkommen

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen e.V. in Zusammen­arbeit mit der Evange­lischen Erwachsenen­bildung Nieder­sachsen

Gefördert im Rahmen der Aktions­wochen gegen Anti­semitismus

Das Theaterstück auf der Basis des Buches von Petr Balajkas verbindet das Format des dokumen­­tarischen Zugangs mit Reportage und lite­rarischer Fiktion zu einer Erzählung:
Ottla entscheidet sich in der Zeit der Nazi­verfolgung aufgrund der Bedrohung für ihre Kinder, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. Die beiden Töchter über­leben im Versteck. Sie wird nach Theresien­stadt deportiert, dann nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Ausgehend von historischen Fakten schöpft Petr Balajka aus bislang unveröffent­lichten Briefen und Kassibern, die Ottla heimlich ihren Töchtern kurz vor dem letzten Transport zukommen ließ, und aus einem Interview, das er mit Ottlas Tochter Věra Saudková führte.


Samstag, 30.11.2024 und
Sonntag, 01.12.2024

M. Postone: Anti­semitismus und National­sozialismus

Lektüreseminar mit Moritz Zeiler

Veranstaltet von OLAfA und f_act

Weitere Informationen unter fact.noblogs.org und Anmeldung unter feministische.aktion@riseup.net

In diesem Wochenend­seminar werden wir gemeinsam mit Moritz Zeiler Postones Aufsatz Anti­semitismus und National­sozialismus lesen und diskutieren. Postone bietet eine zusammen­hängende Inter­pretation von Anti­semitismus, Anti­kapitalismus und National­sozialismus, die die weit verbreitete Inter­pretation der NS-Herrschaft als simplen Ausdruck von Klassen­herrschaft kritisiert. Statt­dessen wird die zentrale Rolle des vernichtenden Anti­semitismus betont, der nicht als Variante des Rassismus, sondern als Ausdruck eines reaktionären Anti­kapitalismus verstanden wird. Er liefert wichtige Anregungen für eine kritische Analyse von National­sozialismus, Anti­semitismus und auch von anti­emanzipatorischen Formen des Anti­kapitalismus inklusive eines Anti­semitismus von links historisch und aktuell.